Eine Tabelle zu den Häusernamen findet man unter dem Link Ortsplan Kasseedorf

Namensgebung bzw. Namensfindung:
Es war wirklich nicht so einfach die Namen der Katen herauszufinden. Es gab bei den Kasseedorfern sehr unterschiedliche Aussagen zu den Namen. Glücklicherweise wurde ich tatkräftig von jetzigen und früheren Hauseigentümern unterstützt.
Schwierig herauszufinden war z.B. welches Haus die Mittelfeldskate ist. Alte Unterlagen bestätigten jedoch, das es sich um Sagauer Str. 6/8 handelt.
Buhrmann (Sagauer Str. 4) wurde früher vom Finanzamt unter der Adresse Krugskate 2 angeschrieben. Viele Katen haben im Lauf der Zeit mehrere Namen erhalten.
Griebeler Str. 2 wurde schon Streichholzkate, Rinstickenhuus, Stickenhuus, Drahtholzgebäude und Holzdrahtgebäude genannt.
Warum die 1873 genannte Wurthkate 1925 als Polkakate bezeichnet wird ist mir unbekannt. Albert Ausborn kennt dieses Haus unter dem Namen Pulverkate.
Die Bekkate (Griebeler Str.) wurde früher Ihlenbeckskathe (Ihlenbekskate) genannt. Hier ist besonders irritierend, das es im Dorf bereits eine Bekkate gibt, nämlich das Cafe Ehlers (Oldenburger Str. 8). Wie und wann die Bekkate in der Griebeler Str. den Namen Bekkate erhielt ist mir unbekannt. 1925 wurde die Bekkate jedoch noch Ihlenbekskate genannt. Nebenbei bemerkt heißt Bekkate nicht anders als Bachkate auf Hochdeutsch.
Es gab einmal eine Kate in der Sagauer Str. die Schlukop (Schluckauf) hieß. Nach meinen Informationen war das eine sehr große Kate, die ca. 1915 abgebrannt ist. Ungefähr an der gleichen Stelle stehen heute die Häuser Sagauer Str. 40/42 und 44/46.
Am Dorfplatz 7 wurde 1925 als Schlachterei bezeichnet und mir wurde erzählt, das da früher einmal für kurze Zeit eine Schlachterei drin war.
Der Laden "Kiek in" (Am Dorfplatz 9) hieß früher Fischerkate. Diesen Namen hat bisher allerdings kaum jemand gehört. Trotzdem ist der Name richtig. Bei den Umbauarbeiten für den Laden wurde ein Rundbalken freigelegt, auf dem ein Zimmermann einen Spruch und das Jahr 1778 eingearbeitet hat. Eben dieser Balken wird im Buch "Im Winkel" auf Seite 118 beschrieben. Zitat: An der Fischerkate in Kasseedorf, die ein Bauernhaus gewesen ist, steht geschrieben: Johann Schlichting anno 1778 Soli Deo Gloria den 1.Mai .
Eutiner Str. Ecke Schwentineweg steht die Eigenkate in der früher einmal Otto Maier gewohnt hat. Das dies Haus 1925 Eigenkate genannt wurde, liegt daran, das dies Haus nicht dem Herzog von Oldenburg gehört bzw. gehörte. Also kann man dies kaum als Name für eine Kate ansehen, denn im Kreis Oldenburg (Kreis Ostholstein kam erst später) gab es mehrere dieser sogenannten Eigenkaten.

Der Teich hinter Cafe Ehlers, der ca. 1972 ausgebaggert wurde heißt laut Kasseedorfer Chronik (2001 herausgekommen) Schulwiesenteich. Nachzulesen auf Seite 169 . Diesen Namen hab ich und wohl auch die meisten anderen Kasseedorfer vorher noch nie gehört, obwohl der Teich auf der Schulwiese ausgebaggert wurde. Im Volksmund wird der Teich Wolfgangteich genannt. Hintergrund: Wolfgang A. wollte mal am Teich entlang nach Hause gehen. Möglicherweise kam er von einer Feuerwehrveranstaltung und hatte noch einen von Bier leicht vernebelten Blick. Für ihn kam außerdem noch erschwerend hinzu, das er nachtblind war und es wohl auch ziemlich dunkel war. Jedenfalls hat er, als er am Teich ankam nur noch die Lampe gesehen, die an seinem Haus leuchtete. Wolfgang ist dann einfach quer durch den Teich auf die Lampe zugelaufen um nach Hause zu kommen. Seitdem kennen viele Kasseedorfer den Teich als Wolfgangteich.


Aus dem Buch "Aus dem Winkel" von Fr. Böttger; erschienen 1925
Auf Seite 342 steht folgendes zu lesen:
Ursprünglich bestand das Dorf aus zwölf Bauernstellen. Jede derselben führt einen eigenen Namen. Früher lagen alle zwölf Hufen im Dorf, später sind vier davon ausgebaut. Im Dorfe sind die Sörenhufe, Ellertshufe, Mittelfeldshufe, Hokampshufe (wahrscheinlich ein Schreibfehler. Sollte wohl Hochkampshufe heißen), Steinkampshufe und Langenacker. An Halbhufen sind vorhanden der Krug und Mühle.
Ausgebaut sind Vossberg, Glinde Windberg und Gauskuhl.

Gehöfte von Süden nach Norden sind:
Ilenbekskate, Forsthaus (bis 1913 Oberförsterei), Bunter Hund (Sedankate, Schönheit am Teich), Tempel, Bauernwiesenkate, Eigenkate, Rumpelmühle, Schulkate oder Kloster, Mühle, Steinkampshufe, Schlachterei, Fischerkate, Ratskate, Neue Ratskate, Hochkampshufe, Schimmelkate, Heischkate, Schlukop, Kiekut, Westerkate, Mittelfeldhufe, Mittelfeldskate, 23 unbekannt (meiner Meinung nach Krugskate), Krugshufe, Baumkate, Langenacker, Zollkate, Schule, Hirtenkate, Bekkate, Ellertshufe, Berg- oder Schmiedekate, Polkakate, Töpferkate, Meierei, Sörenhufe, Worms- oder Schusterkate, Kohlbekskate oder Räucherkate, Kräuterbusch, Grammerdal, Gauskuhl, Windberg, Glinde und Vossberg. Windberg und Gauskuhl hießen ehemals Wriedsahlshufe und Rotenbruchshufe.

Persönliche Anmerkung: hier ist irreführend, das eine Schimmelkate und eine Heischkate genannt werden. Beide bezeichnen das gleiche Haus (Sagauer Str. 50/52). Merkwürdig ist auch, das hier Schlukop genannt wird, die1925 schon ca. 10 Jahre nicht mehr existierte, auf deren Gelände aber ca. 1918 zwei neue Häuser(Sagauer Str. 40/42 und 44/46) entstanden. In der Dorfchronik aus dem Jahr 2001 wird auf Seite 9 und 10 aus diesen Buch zitiert, allerdings ist der Schreiber um eine Zeile verrutscht. Aus diesem Grund stehen hier mehr Namen von Katen. Außerdem steht in der Dorfchronik Ilenkate und nicht wie im Original Ilenbekskate.


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